Kleiner Einblick in die letzte Tour
- Christian Haase
- 20. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Es ist Mitte Oktober und auch hier auf Sizilien ist der Herbst angekommen. Zwar sind die Tage mit Temperaturen zwischen 23 und 27 Grad noch gut warm, aber in den Nächten kriecht die Feuchtigkeit herab, so dass am Morgen alles in einem nassen Netz aus Tau festhängt. Und eigentlich müsste man sagen, es sei Frühling. Denn nun beginnt das Gras wieder grün aus dem Boden zu sprießen, die Blumen blühen und die Bienen fliegen wieder fleißig ihre alten Schichten. Eine gute Vorbereitung auf die Orangenblüte. Auch wenn die noch ein bisschen Zeit hat.
Wir haben uns gut eingelebt seit Juris Schulanfang in der Staatlichen und ein neues Alltagskonstrukt geschaffen, an dem wir uns gut entlang hangeln können. Ein paar Dinge bleiben allerdings gewöhnungsbedürftig und schlagen in unserem deutschen Pädagogenhaushalt quer: Dass Juri beispielsweise keine Pausen hat. Mit Ausnahme einer frei handelbaren Merenda, einer Frühstückspause nach der ersten Stunde. Eine Unterrichtseinheit dauert sechzig Minuten, aber zwischen denen gibt es keine Pause. Auch keine größere Hofpause. Die ziehen komplett von 8 Uhr bis 14 Uhr durch. Das ist schon hart. Ebenso das Hausaufgabenpensum ist enorm. Nicht, dass wir uns drücken würden, compiti zu begleiten, aber mehr als anderthalb Stunden täglich dafür aufzuwenden, ist für ein Kind der dritten Klasse schon eine enorme Herausforderung. Zumal auch zu Hause das Spielen zu kurz kommt, wenn schon auch in der Schule keine Pausen zur Entspannung bleiben. Bei Juri kommt natürlich noch hinzu, dass er als Nichtmuttersprachler ein paar Minuten extra braucht. Um zu übersetzen. Nicht jede Vokabel ist geläufig, weder ihm noch uns. Aber er macht das toll und unlängst meinte seine Klassenlehrerin, dass wir doch ruhig zehn von seiner Sorte hätten machen sollen. Ein eigensinniges Kompliment, aber danke, einer reicht uns.
Derzeit bereiten wir die Olivenernte vor und sind gespannt, ob es dieses Jahr schon ausreicht, so viele Kilo zu sammeln, dass wir eigens in die Ölmühle fahren können oder ob wir uns wieder mit dem Nachbarn zusammen schließen. Ich habe in den letzten Jahren auch einige wilde Olivenbäume geschnitten, so als wären es veredelte. Und in der Tat haben einige davon auch Oliven in durchschnittlicher Größe hervorgebracht, statt der für ulivi salvatici typischen, nicht einmal erbsengroßen, Früchte. Trotzdem sind die Oliven dieses Jahr locker anderthalb Monate eher reif als üblich. Normalerweise ernten wir erst ab November. Dieses Jahr waren die ersten Oliven schon Ende September schwarz. (Denn ob sie grün, violett oder schwarz sind, ist keine Frage der Sorte, sondern des Reifegrades).
Auch bei den Orangen scheint es dieses Jahr schneller zu gehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie schon Mitte Oktober gelb durch die grünen Blätter leuchteten. Mit Sicherheit haben die Regenfälle der letzten Tage und die kühleren Nächte ihren Anteil daran.
Ganz liebe Grüße zu Euch und viel Vergnügen mit dem Video,
Eure Haasen aus dem schönen Sizilien
Ein schöner Einblick in Deine Abläufe während der Touren (lässt Deine Sandra ganz schön schuften - da hat die Jutta recht) und auch in die verschiedenartigen Randbedingungen, einschließlich Backstage. Im übrigen: Der gute Mann heißt Ulrich Zelle und seine Combo trägt den, wie ich finde, originellen Namen Ulli & Die grauen Zellen.
Dir eine schöne Spätsommerzeit mit Deinen Lieben und eine ertragreiche Olivenernte! A presto!
Ein MEGA Video, sehr interessant und kurzweilig. Wenn ich mir so anschaue, welchen Stress ihr zwei Wochen hattet, dann bleibe ich doch lieber Trucker. 😂
Es hat mich sehr gefreut, lieber Haase, Dich endlich richtig kennengelernt zu haben.
Bleib so Cooooool!
Liebe Grüße aus Freital!
Ach wie schön, das hat großen Spaß gemacht. Gerne mehr davon. So ein Tourleben ist ja nicht ohne. Hoffentlich hast du dich gut erholt.
Krass, was man von den Kindern in der Schule erwartet. Hätte ich in Italien/Sizilien garnicht erwartet.
Liebe Grüße an die 3 Haasen 😇🍀👋
Ach, wie schön zu gucken! ❤️Urlaubsfeeling und Konzertfreude wechselten sich bei mir ab, und ein paar Mal habe ich auch richtig laut lachen müssen.
Das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich nicht in Weida dabei sein konnte (sonst wäre es voller gewesen 😉), weil ich zu dieser Zeit eine Woche bei meiner Tochter und ihrer Familie in Wien war.
Schön zu sehen, wie du aufblühst, wenn du wieder auf Sizilien bist. 🥰
Ganz herzliche Grüße an euch und meine allerbesten Wünsche 💕
Denkst du an einen Terminvorschlag für mich für nächstes Jahr???
Eine schöne kleine Zeitreise!!👍👍👍
Dankeschön und bis zum nächsten Wiedersehen im Anker in Leipzig!😘